Die Erkenntnis ist nicht neu, dass das Lernen sowohl lebensbegleitend als auch gesamtgesellschaftlich relevant ist. Das Zusammenspiel der Kräfte, der Ideen, Interessen, Verantwortlichkeiten und Ressourcen aber wird ständig neu erfunden – insbesondere dort, wo es um die öffentliche Institution Schule und deren Zukunftsfähigkeit geht. Aktuell darf ich als Co-Projektleiter eine solche neue Institution genau an der Nahtstelle Schule/Gesellschaft entwickeln: Das Future Learning Lab in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Wien und in Abstimmung mit den beiden Bundesministerien für Bildung bzw. Familien und Jugend.
Gemeinsam fürs Lernen – weil das die Zusammenarbeit aller braucht
Bildungsinstitutionen und Industrie entwickeln aktuell einen neuen, gemeinsamen Lernraum, der ganz der Erprobung und Verbesserung des Lernens mit digitalen Medien und Werkzeugen gewidmet ist.
- Studierenden in der Lehramtsausbildung wird in diesem Raum eine performante und zeitgemäße IT-Ausstattung fürs Erlernen und deren Lehrenden Begleitung und Coaching im Lehren und Vermitteln der „digital-inklusiven“ pädagogischen Kunst zur Verfügung stehen.
- Pädagog/innen und Schüler/innen an Schulen finden ebenfalls neue Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten vor.
- Und – die Breite der Kooperationsbasis macht es möglich – der „lebensbegleitende Charakter“ des Lernens wird in der Zusammenarbeit mit Bibliotheken oder der außerschulischen Jugend- und Elternarbeit auch neue Impulse erfahren.
Die Entwicklung ist sowohl in der Presse interessiert aufgenommen worden, wird aber auch schon wissenschaftlich reflektiert. Offiziell seiner Bestimmung übergeben wird das Future Learning Lab im September 2017.
Die Qualität der Nahtstelle bestimmt die Qualität der Zusammenarbeit
Wenn ich – kurz vor dem sommerlichen Familienurlaub – auf die vier zurückliegenden, sehr intensiven Monate zurückblicke, dann stelle ich zusammenfassend fest, dass die meiste und wesentliche Arbeits- und Entwicklungszeit der Analyse und Gestaltung der Nahtstelle gewidmet werden muss(te). Seit vielen Jahren mit der Sache des „digital-inklusiven“ Lernens in all seinen Spielarten und dem Ent- und Abwickeln von Projekten vertraut, liegen die sachlichen Herausforderungen und Lösungen aus meiner Sicht meist auf der Hand. Gar nicht selbstverständlich allerdings ist der Schritt vom grundsätzlichen Einverständnis unterschiedlicher Institutionen und Organisationen zur Kooperation zu deren tatsächlicher Realisierung. Das ist hier nicht der Ort um aus dem Nähkästchen zu plaudern; vielmehr sehe ich in Dankbarkeit auf die Bereitschaft aller Beteiligten zurück, auch geduldig die diversen Schwierigkeiten zu überwinden und dabei – gemeinsam – der anfangs nur vage wahrnehmbaren Gestalt konkrete Kontur und Struktur zu geben.
Besonders faszinieren mich die Möglichkeiten, die sich durch das beharrliche, vermittelnde Kommunizieren entlang der Nahtstelle zeigen. Eine agile, dynamische Institution wie der gemeinnützige Vereins, von dem ich fürs Projektmanagement engagiert bin, kann hier für die Zusammenarbeit großer, stabiler Organisationen viel bewirken! Mal sehen, was uns bis zum Herbst noch alles gelingt! 🙂