Das Projekt KidZ wollte die absehbare Zukunft, die  „Normalität des Klassenzimmers“ im Jahr 2020 mit selbstverständlich integrierten und jederzeit verfügbaren digitalen Endgeräten mit den damit verbundenen Möglichkeiten bewusst vorwegnehmen und erforschen. Die KidZ-Symposien 2014, 2015 und 2016 waren gewissermaßen Herzschlag und Impulsgeber fürs gesamte Projekt.

Zentrale Projektresultate

Die Erhöhung des Stromverbrauchs ist kein Indikator für gelungene Lehr-/Lernprozesse
Im „Klassenzimmer der Zukunft“ wird – im Gegensatz zu heute – das digitale Endgerät und dessen Anbindung ans Internet kein „knappes Gut“ mehr sein. Will man diese Möglichkeiten aber sinnvoll nützen, muss man – die vorhandene Zeit lässt sich ja nicht vermehren – eine Auswahl treffen, welche der bisherigen Lehr-/Lernwege man nicht mehr beschreitet und durch andere, bessere ersetzt. Das Erproben und Studieren von Nutzen und Mehrwert des Digitalen bzw. der „digital-inklusiven“ Fachdidaktik war Quintessenz des KidZ-Projekts. Mein Beitrag lag bei diesem Projekt wesentlich auf der Fokussierung auf diese Fragestellung sowie auf der Initiierung begleitender Seminare, Workshops und Konferenzteilnahmen zur „digital-inklusiven“ Fachdidaktik – ganz bewusst mit schon vorhandenen, starken Akteuren im Feld, wie zB dem IMST-Netzwerk.[1]

AHS und NMS auf Augenhöhe – und was sich dabei lernen lässt
Apartheid ist leider die Regel in im österreichischen Bildungssystem. Je nach Region mal mehr, mal weniger. Das KidZ-Projekt war – so nebenbei – das größte bislang durchgeführte österreichische Projekt, bei dem NMS- und AHS-Standorte auf Augenhöhe zusammengearbeitet haben. Und siehe: Man kann voneinander und miteinander lernen. Und wie! Wenn der Raum dafür geöffnet ist und bleibt …[2]

Schulentwicklung „digital-inklusiv“ und im Cluster – Vorgriffe auf die kommende Schulautonomie
Die Pädagogische Hochschule Wien hat das KidZ-Projekt in besonderer Weise ernstgenommen, und in dessen Umsetzung ist ihr und den von ihr betreuten KidZ-Schulen in Wien ein veritabler Vorgriff auf die Essenz des mit dem kommenden Schulautonomiepaket Gemeinten gelungen. Schulen haben – schulartenübergreifend und vorbildlich von der PH begleitet – ihre Entwicklung selbst in die Hand genommen. Die hier entwickelte und reflexive Praxis macht mittlerweile in Wien im wahrsten Sinn des Wortes Schule.

Ohne die Initiative der PH Wien – und ohne das NMS E-Learning-Budget – gäbe es auch die vorbildliche und nachhaltige Dokumentation des KidZ-Projekts in ganz Österreich nicht. Das KidZ-Schaufenster[3] ist aktuell Quelle einer wissenschaftlichen Arbeit, die ich bei den EDU|days 2017 präsentiert habe. Kern dieses Textes ist der Zusammenhang des KidZ-Projekts mit dem ILE-(Innovative Learning Environment)-Konzept der OECD sein; Ziel eine mögliche Präsentation von KidZ als „Vorzeigeprojekt“ auf weltweitem Niveau. Der Artikel erschien im Herbst 2017.

[1] Ein auch international beachteter Meilenstein war Co-Herausgeberschaft und Autorenschaft im IMST-Newsletter #43: https://www.imst.ac.at/app/webroot/files/ueber_imst/oeffentlichkeitsarbeit/imst_newsletter_43.pdf

[2] Das vielleicht schönste Produkt dieser Haltung ist das – preisgekrönte – burgenländische Projekt: „Die Hüte der Frau Strubinsky“. Poetisch. Liebevoll. Anspruchsvoll. Ausgefeilt. Wunderbar. Ich freue mich an der Öffnung solcher Räume mitgewirkt zu haben, weil für dieses tolle Projekt selbst bin ich persönlich in keinster Weise verantwortlich: Das haben die Burgenländer/innen geschafft! J http://schulevernetzt-burgenland.weebly.com/

[3] Österreichs KidZ-Klassen geben Einblick in ihre Erfahrungen mit digitalen Medien im KidZ-MOSAIK